Freitag, April 21, 2006

großstadtskizzen


der neujahrstag ist der unbarmherzigste tag überhaupt. da liegen fetzen von menschen und papier auf den gehsteigen und treiben mit dem schmelzenden schnee in gullylöcher. vor sechs gibt es keine stadt, abends schleichen die ersten zerstörten gesichter an häuserwänden entlang, die schatten körpernah, wenn man in den menschen lesen will, muss man ihnen nur ins gesicht schauen, heute sieht man, wie sie aussehen werden, wenn sie alt sind. das zusammensammeln, zusammenkehren, zusammenraufen. das zusammenflicken. ein letzter verirrter chinaböller und das metallische echo von stöckelschuhen vielleicht. etwas ist gebrochen, es muss einen riss geben irgendwo, ich bin sicher. (s. heinrich)

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